Ausgezeichnete Expertenhilfe bei Bauchwandbrüchen
Für die optimale Versorgung von Hernien-Patienten sorgt die Fachabteilung für Allgemein-, Vis-zeral- und minimal-invasive Chirurgie am Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, die nun von der Deut-schen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und der Deutsche Herniengesell-schaft (DHG) als Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet und zertifiziert worden ist – als einziges Krankenhaus der Region neben dem Klinikum Bad Hersfeld und dem Marienkrankenhaus Kassel. Um die Auszeichnung zu erhalten, musste die chirurgische Fachabteilung neben Indikationsabläufen, Aufklärungsprozessen, eine Mindestanzahl an verschiedenen Hernien-Operationen nachweisen und die entsprechend hohe Qualität der Operationen erfüllen.
„Brüche“ (Hernien) sind Ausdruck einer Schwäche der Bauchwand bzw. des Zwerchfells mit sehr unterschiedlichen Ursachen. Infolgedessen kommt es zum Austritt von Gewebsanteilen, die oft als Bruchsack sichtbar oder tastbar sind. Sie werden vom Betroffenen manchmal als ein Fremdkörper oder Schmerz wahrgenommen, insbesondere unter körperlicher Belastung. In Deutschland werden jährlich mehr als 275.000 Leistenbruch- und über 50.000 Narbenbruchoperationen durchgeführt.
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die operative Behandlung der Bauchwandbrüche konsequent zur minimal-invasiven Technik („Schlüsselloch-Chirurgie“) weiterentwickelt. So werden auch im Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda über 90% der Leistenbrüche und annähernd 100% der Zwerchfellbrüche minimal-invasiv operiert. Bei Narbenbrüchen (z.B. im Bereich einer Operationsnarbe) erfolgt die Entscheidung für einen minimal-invasiven Eingriff abhängig von Größe und Lokalisation des Bruches. In der Regel können Nabelbrüche konventionell über eine kleine Inzision versorgt werden.
Annähernd 600 Hernien-Operationen werden jährlich im Herz-Jesu-Krankenhaus durchgeführt. Falls medizinisch vertretbar, werden die Hernien-Eingriffe auch ambulant durchgeführt. Ziele einer Bruchoperation sind es dauerhafte Stabilität eines solchen Gewebeschwächen-Defektes, volle Funktionalität und damit uneingeschränkte Belastbarkeit zu erreichen. Vielfach werden heute daher zur Stabilisierung Netze eingebracht, die aufgrund ihrer Elastizität bei unproblematischer Verträglichkeit die zusätzliche Verstärkung der Gewebsstabilität gewährleisten. Durch diese vielfältigen Fortschritte in der Hernienchirurgie konnte im vergangenen Jahrzehnt eine deutliche Verbesserung der operativen Ergebnisse in der Hernienchirurgie erzielt werden.
Die häufigste Form der Erkrankung ist der Leistenbruch, doch zählen noch weitere Arten dazu beispielsweise der Zwerchfell-, Narben- oder Nabelbruch.
Das Leistungsspektrum des Hernienzentrums am Herz-Jesu-Krankenhaus umfasst alle Brüche der Bauchdecke, ob kleine oder komplizierte Hernien:
- Leistenbrüche
- Nabelbrüche
- Narbenbrüche
- Parastomale Brüche (im Bereich eines künstlichen Darmausganges)
- Bauchwandbrüche
- Schenkelbrüche
- Zwerchfellbrüche (z.B. bei Reflux-Krankheit)
- Rezidiv-Brüche (wiederholter Bruch an einer zuvor operierten Stelle)
„Wir versorgen in der chirurgischen Abteilung unsere Patienten fachkundig und höchst individuell“, führt Chefarzt Dr. med. Christian Berkhoff, Leiter des Fuldaer Hernienzentrums aus, „mit der Expertise in der gewebeschonenden, minimal-invasiven Operationstechnik bieten wir ein sehr hohes Maß an Sicherheit für den bestmöglichen Operationserfolg.“
Jeder einzelne Patient wird aufgrund seines aktuellen Gesundheitszustandes, nach Lage und Art der Schwere des Bruches bestens beraten und behandelt, ob für ihn eine offene oder minimal-invasive, endoskopische Operation („Schlüsselloch-Chirurgie“), mit oder ohne Kunststoffnetz in Frage kommt. Die persönlichen Wünsche des Patienten werden dabei, wenn möglich, natürlich berücksichtigt.
Ausgesprochen wichtig ist den Ärzten der chirurgischen Abteilung am Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda eine hohe Versorgungsqualität, weshalb sie streng leitliniengerecht arbeiten und modernste Operationsverfahren nutzen, um die Patienten so schonend wie möglich und gleichzeitig sehr effizient behandeln zu können. Der Klinik gelingt es exzellent, die gesamte Bandbreite der Hernienerkrankungen ambulant und stationär zu versorgen.
Bei der Schlüsselloch-Chirurgie sind nur kleinste Einschnitte nötig, um mittels Kameraoptik und spezieller Instrumente die Operation auszuführen. Dieses Verfahren ist für den Patienten besonders schonend und bietet zahlreiche Vorteile: weniger Schmerzen, schnellere Mobilisierung und Belastbarkeit, kleinere Narben sowie insgesamt einen kürzeren Krankenhausaufenthalt als nach einer konventionellen, offenen Operation. Das klar gesetzte Ziel ist, die Beschwerden zu beseitigen und die Lebensqualität der Patienten erheblich zu verbessern. Und das gelingt sehr gut, denn mit der Zertifizierung zum Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und Deutsche Herniengesellschaft (DHG) bestätigt sich die seit über 10 Jahren betriebene wohnortnahe, verlässliche und kompetente Versorgung von ratsuchenden Hernien-Patienten im Herz-Jesu-Krankenhaus.