Nach zwei Jahren mit Verkaufsverbot für Feuerwerk und Kontaktbeschränkungen, darf der Jahreswechsel dieses Mal wieder wie vor Corona gefeiert werden. In der Notaufnahme des Herz-Jesu-Krankenhauses wird entsprechend auch wieder mit mehr Patienten zum Jahreswechsel gerechnet. „In der Silvesternacht wird eine Vielzahl von Patienten behandelt, unter anderem die die direkt oder indirekt durch übermäßigen Alkoholkonsum zu Schaden gekommen sind“, berichtet Dr. med. Swetlana Wolf, ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme und Oberärztin der Abteilung für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Kardiologie am Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda: „Dazu kommen Patienten, die durch Feuerwerkskörper verletzt werden. Gerade durch Alkoholkonsum werden Personen im Umgang mit Raketen und Böllern schnell leichtsinnig.“ Ein weiteres Thema in der Silvesternacht seien Alkoholvergiftungen – gerade bei jüngeren Patienten. Dazu kämen noch die alltäglichen Notfälle aller Art, die auch an Feiertagen nicht ausbleiben, sowie aktuell Atemwegserkrankungen, die die Krankenhäuser derzeit vermehrt behandeln. „Zum Jahreswechsel ist daher definitiv nochmal mit einer höheren Frequentierung und Belastung der Notaufnahme zu rechnen“, sagt Wolf.
In den vergangenen beiden Jahren seien pandemiebedingt in der Silvesternacht weniger Verletzte vorgestellt werden. „Dieses Jahr besteht kein Böller- und Versammlungsverbot mehr, sodass wir durchaus mit einer steigenden Zahl an verletzten Patienten rechnen müssen, wie in den Jahren vor Corona und das in einer Zeit, wo bundesweit erhebliche Personalengpässe im medizinischen und pflegerischen Dienst des Gesundheitswesens, nicht zuletzt krankheitsbedingt, gemeldet werden und die Lage der Krankenhäuser ohnehin schon angespannt ist“, fasst Wolf zusammen. Sie versichert aber: „Aus den Erfahrungen der letzten Jahre ist immer eine ausreichende Personalbesetzung in der Pflege sowie ärztlicherseits gegeben, um die jeweilige Patientenversorgung zu gewährleisten.“ Positiv zu bewerten sei, dass laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg für ein Verbot für privates Feuerwerk seien. „Das private Feuerwerk birgt ein hohes Verletzungsrisiko und somit eine zusätzliche Belastung für ärztliche Notdienste und Notaufnahmen“, sagt Wolf.
Auch ohne Silvester ist die Auslastung im Herz-Jesu-Krankenhaus aktuell sehr hoch. Hessenweit steigen die Covid-Fälle langsam wieder, darüber hinaus gibt es eine schwere Erkältungs- und Influenzawelle. Es gebe vermehrt stationär zu versorgende Influenzafälle und wenn allgemein viele Menschen krank sind, sind entsprechend auch mehr Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen betroffen. „So sind auch immens hohe krankheitsbedingte Personalausfälle zu verzeichnen“, sagt Wolf. Von Problemen bei der Medikamentenverfügbarkeit, wie sie Menschen beim Besuch in der Apotheke zu spüren bekommen, blieb das Herz-Jesu-Krankenhaus bisher weitestgehend verschont. „An der ein oder anderen Stelle gibt es von Zeit zu Zeit Lieferengpässe, oft können dann allerdings Medikamente durch ein anderes Präparat ersetzt werden“, erläutert Wolf.
Den vollständigen Beitrag unter Osthessen Zeitung: https://www.osthessen-zeitung.de/einzelansicht/news/2022/dezember/herz-jesu-rechnet-mit-mehr-betrieb-in-der-notaufnahme-zu-silvester.html?fbclid=IwAR38ujtxNFesw1DkxZp-NwOHQRXIALuC9PH8uE_8IM4JVFjJPQJyvRgNlPw
(Stand: 29.12.2022)