Demenz darf in der Gesellschaft kein Tabu sei

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Gelungene Premiere: Der Infotag Demenz fand in diesem Jahr zum ersten Mal im Foyer des Herz-Jesu-Krankenhauses Fulda statt. Der neue Veranstaltungsort ist vor allem bei den Gästen gut angekommen. Rund 400 Interessierte nutzten die Möglichkeit, sich in Vorträgen und an 20 Ständen über demenzielle Erkrankungen zu informieren.

Ausrichter des Infotags war das Demenzforum Fulda. Christina Marg, Sozialberaterin im Pflegestützpunkt des Landkreises Fulda, hatte die Veranstaltung koordiniert und mit einem Blick auf das große und spannende Angebot eröffnet.

Fuldas Bürgermeister Dag Wehner begrüßte in der mit rund 100 Gästen vollbesetzten Cafeteria auch im Namen des Landkreises. „Demenz ist ein Thema, das im Grunde alle Menschen angeht. Denn auch Jüngere sind betroffen und vor allem die Angehörigen von erkrankten Personen, der gesamte Familienverbund und Freunde. Demenz und ihre Herausforderungen dürfen nicht mit Schweigen beantwortet werden“, sagte Wehner. Er lobte das Format, das in besonderem Maß auf Nähe setzt und Verständnis und Empathie für die Betroffenen fördert. „Diese Diagnose verändert das Leben, aber sie bedeutet nicht das Ende des Lebens, und auch nicht das Ende von Teilhabe und Würde oder Menschlichkeit. Schauen Sie sich heute hier um, kommen Sie ins Gespräch und spüren Sie, dass Sie gesehen werden“, sagte Dag Wehner.

Die Landtagsabgeordneten Stefanie Klee und Thomas Hering gingen in ihren Grußworten ebenfalls auf die Herausforderungen für pflegende Angehörige ein. Das Thema gehöre mitten in die Gesellschaft, damit auch jene die Realität der Demenz kennenlernen, die davon nicht betroffen sind. „Diese Sensibilisierung hilft auch den Angehörigen“, betonten beide.

Hausherr Dr. Schlee, Chefarzt der Geriatrie, mit (von links): Daniela Drilling (Stadt Fulda), MdL Stefanie Klee, MdL Thomas Hering, Christina Marg (Pflegestützpunkt Landkreis Fulda) und Fuldas Bürgermeister Dag Wehner.

In der Tat waren zahlreiche Gäste zusammen mit ihren erkrankten Angehörigen zum Infotag gekommen, und sie schufen damit für alle eine leichte Atmosphäre von Gemeinsamkeit und Verständnis. Das großzügige Foyer des Herz-Jesu-Krankenhauses hatte ausreichend und barrierefreien Raum für die 20 Organisationen, die an ihren Infoständen Hilfe, Rat und Mitmachaktionen anboten.

Für an Demenz erkrankte Menschen gibt es spezielle Spiele und Materialien zur Beschäftigung.

Gut besucht waren die Bewegungsworkshops der Hochschule Fulda sowie die Vorträge zu den Themen Förderung geistiger Aktivität, Wohnberatung und Vorsorgevollmacht. Dr. Steffen Schlee, Chefarzt der Geriatrie am HJK, hatte zu Beginn das Publikum über den Stand der Forschung zur Früherkennung und Vorbeugung von Demenz informiert und sich für Fragen zur Verfügung gestellt.

Koordinatorin Christina Marg zeigte sich im Rückblick sehr zufrieden mit der Resonanz: „Das Feedback von Gästen und Ausstellerinnen und Ausstellern ist gleichermaßen positiv. Gelobt wurde vor allem die räumliche Trennung von Aktionsständen und Vorträgen, die Vielfalt der Angebote, das freundliche Ambiente, die barrierefreie Fläche und die guten Parkmöglichkeiten. Wir können sagen: Der Infotag ist rundum gelungen.“

 

Das Demenzforum ist ein Zusammenschluss von rund 35 Trägern, die sich für Menschen mit demenziellen Erkrankungen und deren Angehörige einsetzen. Christina Marg ist Koordinatorin dieses Netzwerks. Es hat sich im Jahr 2013 auf Initiative von Landkreis und Stadt Fulda gegründet.

Der Pflegestützpunkt befindet sich im Behördenhaus am Schlossgarten, Heinrich-von-Bibra-Platz 5-9, 36037 Fulda. Kontakt per E-Mail: info@demenzforum-fulda.de oder unter Telefon 0661 6006 8782. www.demenzforum-fulda.de


Quelle: Pressestelle Landkreis Fulda
Fotos: Sebastian Mannert