Myome

Myome oder „Leiomyome“ sind die häufigsten gutartigen Tumore der Muskelschicht der Gebärmutter (Uterus), dem sogenannten Myometrium. Diese Geschwülste wachsen meist langsam und bestehen aus Bindegewebe sowie glatter Muskulatur. Oft sind Frauen im gebärfähigen Alter (≥ 15 Jahre), aber auch nach dem 40. Lebensjahr und in den Wechseljahren betroffen.

Die Entstehung der Geschwülste ist bis heute noch ungeklärt. Es wird jedoch eine genetische Komponente (familäre Häufung) beobachtet und ein Zusammenhang mit Schwankungen des Blutspiegels der weiblichen Hormone (Östrogen und Progesteron) vermutet.

Myome werden nach ihrem Entstehungsort unterschieden.

  • Intramurale Myome treten häufig innerhalb der Gebärmutterwand auf
  • Subseröse Myome entstehen an der Außenwand des Uterus oder können durch einen Gefäßstiel mit der Gebärmutter verbunden sein
  • Submuköse Myome befinden sich unterhalb der Gebärmutterschleimhaut und ragen in die Gebärmutterhöhle hinein.
  • Zervixmyome treten selten am Gebärmutterhals auf, sind aber selten

Beschwerden, die durch Myome auftreten können

  • Menstruationsbeschwerden z.B. Schmerzen bei der Regelblutung und / oder überstarke oder verlängerte Regelblutung bis hin zu einer Anämie (Blutarmut)
  • Permanente Unterleibsschmerzen z.B. Druckgefühl im Unterbauch und Beckenbereich
  • Sichtbare Zunahme der Bauchgröße
  • häufiges oder schmerzhaftes Wasserlassen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • ungewollte Kinderlosigkeit
  • Schwangerschaftskomplikationen bis zu frühen, wiederholten Fehlgeburten
  • Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung
  • Schmerzen oder sonstige Störungen beim Stuhlgang

Das Auftreten und Ausmaß der Beschwerden hängt hierbei sowohl von der Position, als auch der Größe des Myoms ab.

Zumeist werden nicht symptomatische Myome durch Zufall befundet, z.B. bei einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung.

Die systematische Diagnostik von Myomen aufgrund von Beschwerden hingegen umfasst die Anamnese der Betroffenen. Ferner eine Tastuntersuchung des Beckens (bimanuelle Palpation) und Ultraschalluntersuchung (Vaginal-Sonografie), wobei sowohl die Blase, der Uterus als auch die Eierstöcke untersucht werden. Hierbei kann die Gynäkologin bzw. der Gynäkologe Größe und Lage eines Myoms ermitteln. Möglicherweise wird bei unklaren Befunden eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) veranlasst.

Die Therapie ist abhängig von Größe, Position, Wachstum und Art der Myome sowie der hierdurch auftretenden Beschwerden.
Generell kann man jedoch zwischen konservativen medikamentösen, radiologischen und chirurgischen Behandlungstherapien unterscheiden.

  • Konservative, medikamentöse Therapien sind abhängig von den Symptomen sowie dem Behandlungsziel und sollten vor invasiven Behandlungsverfahren in Betracht gezogen werden.
    Beispiele hierfür sind hormonellen Kontrazeptiva (Pille) und Ähnliches, die häufig eingesetzt werden um die Blutungsstärke und auftretenden Schmerzen zu hemmen.
  • Fokussierter Ultraschall (HIFU , MRgFUS) erhitzt die Myomzellen, damit diese absterben und das Immunsystem des Körpers diese dann abbauen kann.
  • Bei der minialinvasiven uterinen Arterien-Embolisation (UAE) wird ein künstlicher Verschluss der Blutgefäße des Myoms herbeigeführt, wodurch die Geschwülste sich verkleinern. Es kann zu Unfruchtbarkeit oder vorzeitigen Wechseljahre kommen.
  • Myomenukleation ist die Entfernung des Myoms bei Erhalt der Gebärmutter, wobei diese Behandlung abhängig ist von Größe und Position der Myome. Die Fruchtbarkeit ist nicht beeinträchtigt.
  • Hysterektomie (chirurgische Entfernung der Gebärmutter) wird nur bei sehr großen Myomen durchgeführt oder wenn die anderen Theraoien nicht erfolgreich gewesen sind. Auch hierbei können verschiedene Vorgehensweisen angeboten werden. Die Familienplanung muss jedoch zum Zeitpunkt der Operation abgeschlossen sein.

In einem persönlichen Termin erfolgt zunächst eine umfangreiche Diagnostik. Im Anschluss wird gemeinsam ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet.

Wir bieten Ihnen folgende therapeutischen Möglichkeiten an:

  • Medikamentöse Therapie
  • Schmerztherapeutische Behandlung
  • Informationen rund um Kinderwunsch bei Myomen und geplanter Schwangerschaft
  • Psychosomatische Mitbetreuung
  • Radiologische Behandlung (selektive Arteria Uterina Embolisation)
  • Chirurgische Behandlung durch minimalinvasive Gebärmutterspiegelung
  • Chirurgische Behandlung durch minimalinvasive Bauchspiegelung
  • Chirurgische Behandlung durch minimalinvasive (Teil-) Gebärmutterentfernung
  • Chirurgische Behandlung durch klassische Gebärmutterentfernung

Mehr informative Inhalte erhalten Sie auf der Website von Gedeon Richter: www.gedeonrichter.de.

Kontakt / Terminvereinbarung

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