Fünf Wochen im Krankenhaus: Mit Corona allein auf der Intensivstation: Thomas Ebert (53) aus Fulda berichtet von seiner Covid-19-Erkrankung
Thomas Ebert (53) aus Fulda ist kein Einzelfall: Immer öfter erkranken jüngere Patienten schwer an einer Corona-Infektion. Er war fünf Wochen im Krankenhaus, zwei Wochen davon auf der Intensivstation. Seine Situation war lebensbedrohlich.
Fulda – Thomas Ebert ist ein vorsichtiger Mensch. Seit Beginn der Corona-Pandemie meidet der Telekom-Beamte aus Fulda größere Ansammlungen. Wenn er nach Frankfurt pendelt, hat er die Maske auf. An der Arbeit sitzt jeder Mitarbeiter in einem eigenen Büro. Aber bei einem Treffen in seinem erweiterten persönlichen Umfeld hat er sich dann doch mit der britischen Virus-Mutation infiziert.
Am 1. März bekam er einen trockenen Husten. Sein Bruder berichtete ihm, dass andere Teilnehmer des Treffens positiv getestet worden waren. Am nächsten Morgen machte Ebert einen PCR-Test bei seinem Hausarzt. Am Abend wusste er: Das Virus hat ihn erwischt. Er blieb zuhause in Quarantäne, bekam ein bisschen Fieber.
Corona in Fulda: Thomas Ebert (53) lag fünf Wochen mit Covid-19 im Krankenhaus
Zehn Tage nach dem ersten Husten ging es ihm schlagartig schlechter. „Nachts bekam ich Atemnot. Ich rief die 116 117. Der Arzt schickte mir einen Rettungswagen. Ich kam ins Herz-Jesu-Krankenhaus. Meine Lunge wurde geröntgt. Drei Ärzte kamen und erklärten mir, dass ich schwer erkrankt sei. Zwei Stunden nach der Aufnahme im Krankenhaus lag ich auf der Intensivstation.“
Einen Tag später erhielt er die Diagnose „Schwere Lungenentzündung“ und wurde an eine Highflow-Maschine angeschlossen, die ihn ohne Intubierung intensiv mit Sauerstoff versorgte. Zwölf Tage hing er an dieser Maschine. „Später haben mir Ärzte gesagt, dass es für mich ganz knapp war. Wenn ich zehn Jahre älter gewesen wäre, wäre ich in ein künstliches Koma gelegt und intubiert worden – eine Behandlung, die ein erhebliches Risiko für mich bedeutet hätte. Ich habe es gar nicht als so ernst empfunden.“
Thomas Ebert über Corona: Dass es Gesunde wie mich so erwischt, hätte ich nie gedacht
Aber: Schon wenn er sich im Krankenhausbett einmal aufsetzte, bekam er Atemnot. „In meinem Alter und in meiner Situation sind nicht wenige Patienten gestorben“, sagt Ebert. Nach zehn Tagen gab es Hinweise auf eine zweite Lungenentzündung – ein Verdacht, der sich nicht bestätigte. Auch die Gefahr einer Lungenembolie stand im Raum.
„Ich bin nie krank gewesen, gehöre zu keiner Risikogruppe. Dass es Gesunde wie mich so erwischt, das hätte ich nie gedacht. Trotz aller Vorsicht kann es jeden treffen – auch jüngere Menschen wie mich.“ Auf der Intensivstation bekam er keine Besuche – außer die der Krankenhaus-Seelsorgerin. Mit etwa 50 Freunden und Bekannten tauschte er Sprachnachrichten aus und berichtete ihnen, wie es ihm ging.
Die Gabe von Sauerstoff und Medikamenten und intensive Pflege ließen ihn langsam genesen. „Für die große Fürsorge und die hohe medizinische Kompetenz des Herz-Jesu-Krankenhauses bin ich sehr dankbar“, sagt er. Nach zwei Wochen wurde er auf die Normalstation verlegt, bekam aber weiter Sauerstoff. Nach weiteren drei Wochen auf der Normalstation durfte er nach Hause.
Die Entlassung ist jetzt zwei Wochen her. Mittlerweile ist er zur Reha. Er hat weiter Husten, das Treppensteigen fällt ihm schwer. „Bis ich sagen kann, ich habe es hinter mir, wird es noch lange dauern“, sagt Ebert.
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PDF: Fuldaer Zeitung: Corona- Schicksal eines jüngeren Patienten
Quelle: Volker Nies: Corona – Schicksal eines jüngeren Patienten, in: Fuldaer Zeitung, 04.05.2021.