Wo im Kreis Fulda noch getestet wird und wer dafür zahlt
Vor knapp zwei Jahren sprossen sie wie Pilze überall im Landkreis aus dem Boden: Corona-Testzentren. Mit dem Wegfall der Testpflicht am 1. März werden deren Dienstleistungen nicht mehr benötigt und die Tore bleiben geschlossen.
Fulda – Seit dem 1. März gilt sie nicht mehr: die Testpflicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflege-Einrichtungen und im Rettungsdienst. Zudem müssen Besucher dieser Einrichtungen nicht mehr getestet werden. Nur die Maskenpflicht gilt. Das führt zu einer geringen Nachfrage nach Tests, die Testzentren sind fast alle außer Betrieb.
Fulda: Corona-Testzentren schließen – wo im Kreis noch getestet wird
Etwa im Kerber-Areal. Das Testzentrum „Kerbersch Koarl“ ist seit Mittwoch (1. März) geschlossen, erklärt Christoph Schwab, Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Kreisverbandes Fulda. „Wir müssen alle Zentren einstellen und halten uns an die Gesetzeslage.“
Dazu zählen ebenso das Zentrum am Klinikum und alle weiteren vom DRK betriebenen Testzentren, wie zum Beispiel das an der Ochsenwiese. Letzteres ist bereits seit rund drei Wochen geschlossen und mittlerweile abgebaut. Viele der Angestellten der DRK-Testzentren sind nun an anderen Stellen in der Organisation untergekommen.
„Wir haben allen ein Jobangebot gemacht, und die meisten haben es wahrgenommen“, berichtet Schwab. Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes könnten sich aber weiter auf das Virus testen. „Es ist wie im alten Zustand, sodass das Personal entlastet wird – und ein erheblicher Aufwand entfällt“, so Schwab.
Aufwand, der ebenso in den Apotheken entfällt. Zwar bleibt das Testzentrum der Rosen-Apotheke Fulda im März geöffnet, die Nachfrage ist aber zurückgegangen. „Wir haben noch Anfragen für diesen Monat von Personen, die sich wegen einer Reha, Kur oder OP testen lassen“, erklärt Inhaber Christian Wetterich.
Alle Tests, die in den Apotheken noch durchgeführt werden, müssen allerdings von den Patienten selbst gezahlt werden. Es gibt dort keine kostenlosen Tests mehr. „Wir haben keine Möglichkeit zur Abrechnung mehr. Das ist von staatlicher Seite her nicht mehr möglich“, erklärt er.
Die Nachfrage nach Tests sei im Oktober und über Fasching angestiegen. „Jetzt werden sich die wenigsten testen. Es ist sehr gut, dass wieder normales Leben einkehrt, aber es wäre nicht verkehrt gewesen, bis Sommer die Pflicht in Altenheimen aufrecht zu erhalten“, meint Christian Wetterich.
Ein Corona-Test kostet bei ihm neun Euro, ein PCR-Test 89. Ebenfalls neun Euro kostet der Test in der Marienapotheke in Hünfeld. Dort gibt es zudem einen NNAT-Test für 45 Euro (Nucleinsäurenachweis). Es gilt also, dass Tests weiterhin in der Apotheke möglich sind.
Maskenpflicht in Krankenhäusern bleibt bestehen
Das Testzentrum in der Tennishalle in Hünfeld ist seit Donnerstag (2. März) geschlossen, erklärt Apothekerin Simone Schmitt von der Marienapotheke in Hünfeld. „Wir bieten Tests nach vorheriger Anmeldung hier in der Apotheke noch an.“ Durch den Wegfall der Pflicht für Besucher von Pflege-Einrichtungen falle das „größte Klientel weg. In den vergangenen Wochen hatten wir immer noch zu tun“, so Schmitt, die von einer Entlastung des Personals spricht.
Seit Dienstag (28. Februar) ist auch das Corona-Testzentrum des DRK Ortsvereins im Foyer des Schlitzer Bürgerhauses in der Jahnstraße geschlossen. Das Testzentrum hatte am 3. April 2021 das erste Mal geöffnet – bis zum 15. Juni 2022.
Im Klinikum Fulda haben die Mitarbeiter „in den vergangenen fast drei Jahren Hervorragendes geleistet“, lobt Pressesprecherin Barbara Froese. Die Testpflicht sei eine von vielen Maßnahmen gewesen, die sie einhalten mussten. Weiterhin könne man sich testen lassen, da die Sicherheit höchste Priorität besitze.
Dementsprechend sei jeder für sich verantwortlich, sodass man sich keinen unnötigen Infektionsgefahren aussetze, obwohl die Grundimmunität vor schweren Verläufen schütze. „Der Wegfall der Testpflicht stellt aus unserer Sicht keine große Entlastung dar.“
Das Herz-Jesu-Krankenhaus hingegen berichtet von einer Entspannung, „wofür wir sehr dankbar sind“, erklärt Pressesprecherin Viktoria Schmitt. „Das Testkonzept wurde von einer anlasslosen Routinetestung auf ein Risiko angepasstes Verfahren umgestellt“, meint Schmitt. Sie betont, dass man auf Ausbrüche vorbereitet sei. „Wir können die Instrumente für einen Umgang mit solchen Situationen zielgerichtet einsetzen, anstatt sie mit der Gießkanne auf alle Menschen zu verteilen.“
„Helios begrüßt die Erleichterung der Test- und Maskenpflicht. Bei unseren stationären Patienten führen wir weiterhin Antigen-Schnelltest durch“, so Krankenhaus-Sprecherin Gudrun Käsmann. Das Herz-Jesu-Krankenhaus und das Klinikum Fulda bieten ebenfalls kostenlose Tests an – sofern sie erforderlich sind wie zum Beispiel vor einer stationären Aufnahme.
Als „logische Konsequenz aus dem Wegfall der Testpflicht als Zutrittsvoraussetzung etwa zu Krankenhäusern oder für Reisen ins Ausland“, beschreibt die Pressestelle des Landkreises Fulda die Schließung der Testzentren. „Damit einher geht die Entscheidung des Bundes, die kostenintensive Bereitstellung von Bürgertests nicht mehr zu finanzieren“, heißt es.
Mit dem Wegfall der letzten Testpflichten am 1. März bestehen laut Bundesgesundheitsministerium keine Ansprüche mehr auf kostenlose Testungen. Sofern bei Patienten Covid-19 spezifische Symptome vorliegen, kann der behandelnde Arzt einen PCR-Test anordnen. Die Kosten dafür werden dann von der Krankenkasse getragen, heißt es seitens des Bundesgesundheitsministeriums.
Artikel der Fuldaer Zeitung & Online: https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/fulda-corona-testzentren-schliessen-kreis-tests-christoph-schwab-maskenpflicht-92120474.html
Redaktion: Leon Weiser, Sophia Auth
Stand: 03.03.2023