Schwer kalkulierbar: Die vielen Gesichter der Covid-19-Erkrankung und ihre Folgen
Ein Jahr nach Beginn der SARS-CoV-2 Pandemie gibt es nun die Erfahrung, dass es nach der akuten Covid-19-Infektion, noch eine Long-Covid- und eine chronische Covid-Erkrankung gibt.
Prof. med. Bernd Kronenberger, Chefarzt der Inneren Medizin am Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda, erklärt, was es mit den Folgen einer Covid-Infektion auf sich hat.
Wie viele Patienten haben Sie in Ihrem Klinikum bis heute behandelt und was kann man nach einem Jahr Corona sagen?
Wir haben hier über 200 Covid-19-Patienten auf Intensiv- und Normalstation. Die nun mehr und mehr auftretenden langfristigen Einschränkungen einer Covid-Erkrankung interessieren mich sehr, zumal ich auch einen virologischen Hintergrund habe und mich schon immer mit Resistenzen und Immunreaktionen im Rahmen der Erforschung von Hepatitis C beschäftigt habe und auch in diesem Bereich habilitiert habe.
Was kann man als Erfahrungswerte nennen?
Die Folgen einer Corona-Infektion können sehr langwierig sein. Viele Betroffene kommen etwa eine Woche nach einer akuten Infektion in die postakute Covid-Phase, die etwa zwei Wochen anhält. Diese Phase ist durch Organschäden, durch bakterielle Superinfektionen sowie eine überschießende Immunantwort gekennzeichnet. Die meisten Erkrankten sind dann zwar in der Regel nach drei Wochen genesen, aber oft nicht vollständig symptomfrei. Einigen davon geht es nochmal richtig schlecht, bleiben schwer erkrankt oder sterben vielleicht sogar.
Die anhaltenden Probleme nach einer akuten/postakuten Corona-Infektion nennt man Long-Covid. Das können Autoimmunphänomene sein und Langzeitfolgen durch Corona geschädigter Organe. Betroffen sind das Herz, die Lunge, die Gefäße, die Niere und der Magen-Darm-Trakt sowie Leber und Bauchspeicheldrüse. Auch neurologische Beschwerden können bestehen bleiben. (…)
Den vollständigen Beitrag der Sonderveröffentlichung „gesund leben“ (Frühjahr 2021) finden Sie hier:
Gesund leben – Die vielen Gesichter von Corona (März 2021).