Osthessen-Zeitung: Herz-Jesu-Krankenhaus warnt vor Versorgungsengpässen

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Im Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda sind rund 90 Prozent der Mitarbeiter geimpft. Um Patienten und Mitarbeitern während der Corona-Pandemie ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten zu können, werden obligatorisch auch Tests bei geimpftem und genesenem Personal durchgeführt. Die Verantwortlichen warnen zudem vor Versorgungsengpässen und eine Überlastung der Intensivstation.

„Im Hinblick auf die aktuell sprunghaft steigende Tendenz und mit jahreszeitbedingtem Blick Richtung Winter ist eine weitere Vorsicht und konsequente Einhaltung der Hygiene-, Infektionsschutzregeln sowie Schutzmaßnahmen mit Maske tragen, Abstand, Impfung und Testungen dringend notwendig“, sagt Viktoria Schmitt, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Herz-Jesu-Krankenhaus, mit Blick auf die jüngste Verordnung des Landes Hessen. Im Krankenhaus werde Sorge für die Patienten, aber auch Mitarbeiter getragen. Daher seien die eingesetzten Maßnahmen immens wichtig. Sie würden schließlich dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. „Im Krankenhaus möchten wir natürlich unter allen Umständen vermeiden, dass die Zahl an (schwer) Covid-Erkrankten steigt, denn die Auslastung der Intensivstation ist aktuell generell hoch“, erwähnt Schmitt. Sei nämlich ein Intensivbett mit einem Corona-Patienten belegt, stehe für Menschen, die einer dringlichen Behandlung bedürfen aufgrund von schwerer Erkrankung, Unfall oder Ähnlichem dann unter Umständen kein Intensivbett zur Verfügung. „Es kann zur Konkurrenz zwischen Covid-19 und Nicht-Covid-19-Intensivfällen kommen. Niemand möchte erneut, dass Operationen verschoben werden müssen, Behandlungen vertagt werden“, betont Schmitt. Der Fokus liege darauf, die Versorgung und Sicherheit für unsere Patienten, Mitarbeiter und allen anderen zu gewährleisten.

Von den 90 Prozent der Mitarbeiter, die geimpft sind, habe ein Teil sogar schon die Booster-Impfung erhalten. Daher halte sich der Anteil an Personal, der von der täglichen Testpflicht betroffen ist in Grenzen. „Seit Beginn der Pandemie setzen wir im Herz-Jesu-Krankenhaus in unserer besonderen Pflicht der Gesundheitsversorgung auf ein eigenes Testkonzept mit umfassender Teststrategie für Mitarbeiter/-innen, Patient/-innen, Besucher, Begleitpersonen als entscheidende Säule des Infektionsschutzes, das sehr gut funktioniert“, so Schmitt. Daher wird bereits seit längerer Zeit vor Ort regelhaft neben dem ungeimpften auch das geimpfte, beziehungsweise genesene Personal, getestet. So sollen frühzeitig Krankheitsfälle entdeckt und ein hohes Maß an Sicherheit im Krankenhaus geschaffen werden. „Die Testmaßnahmen werden dankend von allen Personen angenommen“, sagt Schmitt.

Mit den Tests vor Ort konnte das Krankenhaus schon etliche Erfahrungen sammeln, sodass die neue Verordnung keine größeren Herausforderungen darstellt. „Die Abläufe der Antigen-Schnelltests sind im Krankenhaus seit Anfang der Pandemie geläufig, werden seither täglich gelebt. Außerdem können wir auf die Erfahrungen der vergangenen Monate zurückgreifen, hier haben wir gemäß unseres Testkonzepts selbstverständlich die besonders zu schützenden Personen im Krankenhaus, die Patienten, regelhaft getestet sowie die Mitarbeitenden“, erwähnt Schmitt. Besuche seien seit mehreren Monaten wieder im Krankenhaus möglich, hierdurch konnten sich die Verantwortlichen ein Bild der Besucherzahlen machen, die sie nun bei der Umsetzung der neuen Regelung einbringen können. „Unsere bestehenden Besucherregelungen werden nun vorübergehend, dahingehend angepasst, dass einmal pro Woche die Möglichkeit der Besuchertestung gegeben ist“, so Schmitt.

Auf die Frage, ob das Herz-Jesu-Krankenhaus in den kommenden Wochen mit Verschärfungen der Regeln rechnet, antwortet die Pressesprecherin: „Die vierte Welle hat eine große Dynamik entwickelt. Wenn es nicht kurzfristig zu massiven Verschärfungen kommt, werden die Intensivstationen in den Krankenhäusern sehr bald überlastet sein und es wird zu massiven Versorgungsengpässen kommen.“ Schon jetzt sei es in Teilen Hessens so, dass es nahezu keine freien Intensivkapazitäten mehr gebe.

Quelle: Osthessen-Zeitung
Redakteur: Andreas Schellenberg
Der vollständige Artikel: https://www.osthessen-zeitung.de/einzelansicht/news/2021/november/herz-jesu-krankenhaus-warnt-vor-versorgungsengpaessen.html 
(Stand: 07.11.2021)